Archimedes A305 / A310

Acorn Archimedes A305 / A310

Prozessor und Taktrate ARM-2 (4 / 8 MHz)  
Arbeitsspeicher
  • A305: 512 KByte
  • A310: 1 MByte
 
ROM 512 KByte  
Grafikchip VIDC  
Auflösung bei maximalen Farben 896 x 352 (256 Farben)  
Soundchip VIDC  
Soundkanäle 1 DMA-Kanal, 8 Stimmen  
Gehäuseform Desktopgehäuse  
Laufwerke 3,5"-Floppylaufwerk (800 KByte)  
Anzeige Monitor (für viele Auflösungen ist ein spezieller Monitor notwendig)  
Erweiterbar mit Speicherweiterung, Scanner, Festplatte, Co-Prozessor, MIDI, IEEE 488, SCSI, etc.  
Erscheinungsdatum/ ggf. Neupreis 1987 - 1989 / £ 1200  
Betriebssystem ARTHUR, später RISC OS  
Besonderheiten Erster Computer mit RISC-Prozessor weltweit  
Bewertung
loading
 
 
 
 

Mit dem Archimedes stellte das Unternehmen Acorn den ersten RISC-basierenden Homecomputer weltweit her. RISC ist die Abkürzung für Reduced Instruction Set Computer und stellt einer Designphilosophie für Prozessoren dar, bei der auf komplexe Befehle verzichtet wird. In der Frühzeit der Computer war Speicher teuer und man versuchte so viele Operationen wie möglich in den Prozessor zu integrieren. Daraus resultierte der CISC-Prozessor, der deutlich mehr komplexe Rechenschritte, dafür aber wenig einfache Schritte integriert bekommen hatte. Dies konnte dazu führen, dass bereits einer Division von zwei Zahlen in Assembler mehrere 100 Einzelschritte nötig machte. Man erkannte schon bald, dass die meisten komplexe Befehle selten verwendet wurden um konzentrierte sich darauf so wenig wie möglich davon zu verwenden. Der ARM-Prozessor von Acorn setzte daher auf RISC und konnte so, im Gegensatz zu seinen Konkurrenten und deren CPUs, eine bis dahin unbekannte Geschwindigkeit freisetzen. Der Acorn Archimedes, der fast die selbe Taktgeschwindigkeit wie ein Amiga besaß, konnte in etlichen Tests nachweisen, dass er rund 800% schneller war. Gegenüber einem AT-kompatiblen PC war er zehnmal schneller ( der Archimedes besaß einen PC-Emulator, der annähernd mit gleicher Geschwindigkeit PC-Programme nutzen konnte. Im Gegensatz zum Amiga 1000 mit Sidecar wurde hier jedoch nicht auf Hardware zurückgegriffen, sondern man nutzte lediglich eine Softwarelösung).

Gegenüber dem Amiga, der bis dahin noch immer als Grafikwunder verstanden wurde, konnte sich dieser auch in seiner Paradedisziplin behaupten und bot 256 Farben bei einer Auflösung von 640 × 512 Pixeln aus einem Farbraum von 4096 Farben. Einen Modus, wie den HAM, der 4096 Farben gleichzeitig darstellen konnte, gab es beim Archimedes jedoch nicht. Allerdings musste der Archimedes auf spezielle Grafikzusatzchipz, wie dem Copper und Blitter beim Amiga verzichten, was bedeutete, dass die Entwicklung von Spielen deutlich schwieriger war, jedoch nicht unmöglich. Zahlreiche Spiele, die auf dem Archimedes umgesetzt waren, waren deutlich farbenfroher und flüssiger zu spielen.

Für den Sound benutzte der Archimedes keinen Synthesizer, sondern verwendete Samples. Dafür besaß der Computer einen DMA-Kanal, sowie acht Stimmen. Die Samples konnten logarithmisch ausgegeben werden und ähnelten dem menschlichen Gehör damit eher, als eine lineare Wiedergabe, wie sie der Amiga besaß.

Das ursprüngliche Betriebssystem des Archimedes, namens ARTHUR, dass in BBC BASIC geschrieben wurde, wurde schon bald (1989) durch RISC OS ersetzt, das direkt im ROM integriert war und somit schnell zur Verfügung stand. Dies bedeutete, das keinerlei Installation auf Festplatte oder ein Start von Diskette nötig war. Es bestach durch seine Multitaskingfähigkeit, Geschwindigkeit und seiner geringen Größe. Zur Nutzung wurde zwingend eine Drei-Tasten-Maus benötigt, da das Betriebssystem Kontextmenus besaß, die über die mittlere Taste aufgerufen wurden.

Zusätzlich waren im ROM auch etliche weitere Programme vorhanden, wie beispielsweise ein Bitmapzeichenprogramm (!Paint) oder ein Schreibprogramm (!Edit). Sämtliche Programme wurden über eine Taskleite gestartet, die flugs von Microsoft kurze Zeit später auch in Windows 3.11 implementiert wurde. Auch BBC BASIC V wurde in das ROM noch integriert, ebenso wie ein 100%er BBC Model B-Emulator.
Neben dem 3,5"-Floppylaufwerk (800 KByte) konnte der Archimedes auf eine große Anzahl von Erweiterungskarten zurückgreifen, die den Computer mit MIDI, SCSI, IEEE 488, Spracherkennung, Scanner, FPU-Co-Prozessor oder Oszilloskop erweiterte. Als weitere Programmiersprachen konnten auch C, FORTRAN 77, PASCAL, PROLOG oder LISP verwendet werden. Es existierte noch ein anderes BASIC, das bedeutend schneller lief, als das bereits vorhandene.

Eigentlich deuteten diese Merkmale auf einen aufkommenden Star hin, jedoch wurde der Archimedes dieser Rolle nie gerecht, da sein Preis ihm keinerlei Chancen auf den internationalen Märkten verschaffte. In seinem Heimatland war der Archimedes jedoch ein Megastar und der Traum vieler Nerds dieser Zeit. Der Archimedes kam 1987 in zwei Versionen auf den Markt: der A305 besaß 512 KByte RAM, während dem A310 bereits 1 MByte RAM zur Verfügung stand.

Zwar existiert Acorn in dieser Form ebensowenig wie der Archimedes, die ARM-Prozessoren des Computers sind noch heute in Handys, PDAs und anderen Produkten noch immer enthalten.

Zurück zum Menu Computer und Konsolen

 
Alle Felder müssen ausgefüllt sein!

Benotung des Systems:           

 

 

Zeichen übrig

Erstellt mit Citricle